Strategische und lösungsorientierte Kurztherapie hat zum Ziel, den Klienten möglichst schnell und früh (möglichst bereits in der ersten Sitzung) in die Lage zu versetzen, Handlungen, Wahrnehmungen und Erkenntnisse zu erleben, die ihn in einen neuen, handlungsfähigen Erfahrungszustand bringen.
Um diese Zustandsveränderung herzustellen, wird der Klient mittels Verhaltensaufträgen, Wahrnehmungsveränderungen und Umdeutungen befähigt, sich selbst in einem neuen Zustand zu erleben.
Der Klient erlernt in diesem Ablauf, seine Wahrnehmungs- und Erlebensposition zu verändern: Ein Albtraum verliert sofort seinen bedrohlichen Charakter, wenn er nicht mehr in der Teilnehmer- sondern in der Zuschauerposition erlebt werden kann.
Es ist nicht nötig, das ganze Verhalten oder die gesamte Persönlichkeit zu verändern. Problemzustände folgen einem sehr präzisen „Skript“, in dem bestimmte Wahrnehmungen mit bestimmten Gefühlen, Gedanken und Handlungen nach einem gleichen formalen Muster verbunden sind. Deshalb reicht es aus, einzelne Elemente oder Verbindungen zu stören oder zu verändern, um ein gesamtes Problemmuster aufzulösen.
Damit diese Störung der Störung präzise und wirksam erfolgt, wird viel Wert auf eine genaue Analyse der bisherigen gescheiterten Lösungsversuche – die Teil des Problems sind – und eine konkrete, kontextorientierte und vor allem sehr kleinschrittige und sinnlich nachvollziehbare Zielbestimmung gelegt.